Ein deutscher Künstler. Ich habe ihn gekannt seit SO
36 vor 18 Jahren und gebe hier nur ein paar Beschreibungen davon,
was ihn darüberhinaus speziell machte, und so liebenswert, und
kurios. Zu Anfang gleich eins: er hatte Musik in den Knochen und verstand
was von Tempi; die hat er immer selber bestimmt, das saß bei ihm
ganz tief. Und das Tänzchen war sowieso sein Ding, rasanter free-style
und Swing, das konnte man sich anschauen. Tanzen ist eine Sache für
Angeber; ich darf das sagen als Kenner des Fachs.
Und was war er für ein grandioser Kuppler, ein gravitätischer,
unermüdlicher Kontakthof. Martin, Deine schönen und hübschen
Frauen; und all die interessanten Leute, die Du immer noch interessanter
machen konntest, für Dich und andere. Wir haben auch gedichtet,
zusammen mit Albert Oehlen spät im Frankfurter Down by the
Riverside",wo der Günter Förg mal richtig Schmisse bezogen
hatte von der schwarzen Chefin.
Mau Mau spielen konnte er auch, verlieren weniger gut. Aber nicht aufholbare
Verluste hat er auch brav ausgezahlt. 1991 unsere Reise nach San Francisco
und L.A. zum Beispiel, wo wir wie alte Bühnen-Kumpels einiges zusammen
gedreht haben. Und dann, was konnte er für eine Leichtigkeit entstehen
lassen mit seinem feinen Gefühl für Luxus und Glamour, dieses
ozeanische Talent in Sachen Freunde betreuen, eingelsgleich.
Da ist kein Ersatz in Sicht, alter Häuptling. So ist es. Und es
ist auch so, wie Michael Krebber einmal zu einer geselligen Essen/Trinken/Eröffnung
von Martins Bildern bei Hetzler in Köln kristallin gesagt hat:
Mehr war nicht drin.
Frankfurt im Juni 1997
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